Als ich an der ETH studierte, wohnte ich mit 3 Freunden zusammen in einer WG. Unsere Wecker läuteten immer um 7:30 Uhr, das uns wie «mitten in der Nacht» vorkam. Es war ABSOLUT UNMÖGLICH um diese Zeit aufzustehen! «Stönd ihr uf?» (Steht ihr auf?) rief immer jemand und aus allen anderen Zimmern ertönte ein: Nei, hüt nöd, heute nicht, nei… wir haben so oftdie erste Stunde ausfallen lassen. Ich war überhaupt keine Morgenliebhaberin!

Mein erster Temporärjob nach dem Abschluss fand ich in Schachen (LU). 90min Zug fahren über Luzern und ich musste um HALLOOO 5:45 Uhraufstehen. Ich fand das eine so krasse Zumutung, dass da eine 5 auf meinem Wecker stand und regte mich währendden ganzen 5 Monaten darüber auf. Ich klaute sogar das Kickboard, das wir meinem Vater auf den 60sten Geburtstag geschenkt haben, zurück. Er brauchte es sowieso nie. Mit diesem (damals fand ich das voll das peinliche Fortbewegungsmittel) Trotti sauste ich wie eine Irre durch den HB in Züri. Mein Rekord war 90min vom Bahnhofquai auf das Gleis, judihui, das damals bei der Europaallee hinten war.

Eines Morgens, als das Tram sich zur Haltestelle schleichte und noch wartete, bis es die Tür öffnete, war ich super gestresst und sagte laut vor mich hin: «Hopp, hopp… mach, mach schnäll, ich muess usstige!!!» Da schaute mich der ältere Herr neben mir an der Tür intensiv an und dänn machte er Kleinholz aus mir: «Ah die JUNGE… IMMER bis zum letschte Momänt im Näscht blibe!!! Jetzt gisch em Tram tschuld, hä? Stahn doch früehner uf!!» Huiiii... ich war sehr froh, dass diese Tür irgendwann aufging und ich durch den Bahnhof düsen konnte.

Dieser Vorfall ist 17 Jahre her, darum lebt dieser Herr sehr wahrscheinlich nicht mehr. Sein Einfluss auf mich ist aber immer noch wirksam! Schon am nächsten Tag habe ich seinennicht so nett übermitteltenRatschlag umgesetzt und bin in ein Tram früher eingestiegen. Easy durch den HB cruisen ohne zu hoffen, dass die Tür des Zugs noch aufgeht, wenn ich auf den Knopf drücke, huiii, das war ein total neues Gefühl! Ab sofort verschwendete ich in meinem Morgen keine Energie mehr mit Stress und Adrenalinschüben. DANKE Mister Hässig für diesen Schupf im 2003!

WIESO erzähle ich dir das? Ich möchte dich inspirieren, dass du über DEINEN Morgen nachdenkst. Drückst du den Snooze Knopf 10mal und hechtest danach direkt aus dem Bett zur Haustüre heraus? Du kannst das natürlich weiterhin so weiterziehen, ich habe dir gar nichts zu sagen! Doch WIE wäre es, wenn du dir am Morgen ein bisschen mehr Zeit schenken würdest? Ein Morgen mit Zeit für ein Frühstück und einer total entspannten Stimmung? Ich weiss nichts über deine Morgenabläufe. Was ich sehr genau weiss, wie wir SELBER ENTSCHEIDEN können, WIE wir unseren Morgen gestalten wollen.

Meine Morgenmagie, für die ich CRAZY früh aufstehe (die Studentin-Ronja hätte mich gekillt, wenn ich ihr gesagt hätte, dass sie in der Zukunft freiwillig und mit einem Lächeln um 4:44 aufstehen werde) ist im 2015 in mein Leben gekommen. Wir waren für 5 lange Wochen in Japan und besuchten unsere Familie und Freund*innen. Ich bin esnicht gewohnt, ständig und 24h pro Tag um meine geliebte Familie zu sein. Ich liebe meine Arbeit und ich liebe es ALLEIN zu sein! Nach 4 Wochen immer, immer, immer zusammen hatte ich eine Riesenkrise und heulte nur noch rum: Ich will einen Tag, wo ich einfach im Pijamazu Hause sein kann und NIRGENDS hingehen!

Ken, mein Mann, schaute mich total entgeistert an und meinte: «Dann bleib doch zu Hause! Tschüüüüsss!» Zack weg war er, Fischer- oder Töffzubehör shoppen. Er fand alles supertoll und natürlich waren wir in SEINEM Land, ich konnte nicht wütend sein. ABER dieses 4jährige täubeli Kind machte mich wahnsinnig und ich war überhaupt gar nicht ALLEIN!

Am nächsten Tag liess ich meine japanische Gäng zu Hause und flüchtete in die Berge Kyotos! Ich weiss noch so genau, wie ich mich entspannte während ich ganz allein in diesem Kyoto-Bus sass und die Kurven hoch durch den Wald und über Land fuhr. In dem Tempel, den ich besuchte, meditierte ich im wunderschönen Garten bei den Steinfiguren (Jizo-san) die ich besuchte. Die «Nachricht», die ich «hörte» war: «Go yukkuri tanoshinde kudasai», was soviel heisst wie: Geniesse dein Leben ganz entspannt.

Nach diesen Ferien habe ich beschlossen, dass ich mir Zeit NEHMEN will für MICH und dass ich die am allerbesten und einfachsten am morgen früh finde. Um 4:44 aufstehen, um zu meditieren, schreiben, EFT (Tapping… der nächste Blogpost dreht sich um dieses Tool) und Sport machen... ich fühlte mich wie ein neuer Mensch!

Mika wurde am Anfang magisch wach, auch wenn es «mitten in der Nacht war», und wollte auch «mitmachen». Hui, meine Durchsage war SEHR deutlich: Das ist MEINE Zeit. Du darfst auf dem Sofa liegen, du darfst hier sein, ABER keinen Mucks machen! Ich finde es ist sehr wichtig und wertvoll, dass wir unseren Kindern zeigen, wie aktiv für sich selbst zu sorgen aussieht und ganz klare Grenzen zu ziehen.

Und DU? Bist du bereit diese Morgenmagie auszuprobieren? Nachdem ich damit gestartet habe, bekam ich die Buchtipps für «Miracle Morning» und «5am club». Anscheinend gibt es da ganz viele Leute auf der ganzen Welt, die früh aufstehen super finden. Du kannst diese Bücher lesen, ODER du kannst einfach so ab morgen anfangen auszuprobieren, wie du deinen Morgen gestalten willst! Es muss überhaupt nicht am Morgen sein, auch wenn es wissenschaftlich bewiesen ist, dass es für deine Produktivität und Gehirnkapazität MEGA super toll ist, wenn du deinen Tag auf eine achtsame Art und Weise beginnst.

Falls du lieber eine Abend-Session machst, bevor du ins Bett gehst und deinen Tag revue passieren lässt, das ist doch auch super! Falls du lieber am Nachmittag Sport machst oder über Mittag... es geht einfach darum, dass du dir Zeit nimmst für DICH!

Du möchtest Unterstützung und Hilfe beim Entwickeln deiner Morgenmagie? Dann komm in die Joy Academy. Das ganze Buffet an Tools und Methoden ist bereit für dich, damit du dich durchschlemmen kannst. Du wählst das Thema, das dicham meisten interessiert oder gerade voll ansteht in deinem Leben. DU entscheidest! Du bist der Kapitän, du bist die Kapitänin deines Schiffes und du wählst deine Route und wie du in deine Zukunft steuerst. Guet gäll!? Ich kann selber entscheiden. Das sage ich mir jeden Tag!

Lass uns jeden Tag einen Morgen kreieren, wo wir die besten Absichten auswählen, damit der Tag voller Spass und Leichtigkeit ist, wo wir mit allen Menschen, die wir antreffen, freundlich und zuvorkommend sind, weil wir es uns leisten können, nätt zu sein. Lass uns aus diesen Tagen Wochen machen und aus Wochen Monate und aus den Monaten Jahre... es kommt eben auf jeden Tag an! Wie du ihn startestund wieviel Zeit du für dich hast: DU entscheidest! Ich freue mich auf nächste Woche und falls du in der Zwischenzeit mehr Joy möchtest: Melde dich für den gratis Joy-Challenge an: www.ronjasakata.com/jre-ch

Hier kannst du den Joyometer herunterladen. Meinen siehst du unten. : )

Liebste Grüsse

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