Japans Tattoo-Geschichte geht weit zurück - die früheste Erwähnung von Irezumi (wörtlich: Tinte einbringen) findet sich in einem chinesischen Geschichtswerk, in dem das Japan des 3. Jahrhunderts beschrieben wird - und beeinflusst auch heute noch das Land, was wiederum für viele Fragen bei Japanreisenden sorgt.
Dass Tattoos in Japan so einen schlechten Ruf haben, hat damit zu tun, dass diese über 1000 Jahre bis in die Edo-Zeit (1603 - 1868) Kriminelle kennzeichneten. Diese Strafe wurde zwar mit Beginn der Meiji-Zeit (1868 - 1912) eingestellt, dafür wurde ab 1872 ein Tatto-Verbot erlassen, welches erst 1948 aufgehoben wurde. Die Tattookultur, welche sich trotz Verbot im Untergrund weiterentwickelt hatte, blieb verpönt und Ganzkörper-Tattoos wurden ein Symbol der japanischen Mafia, der Yakuza.
Für heutige Reisende mit Tätowierungen bedeutet dies, dass der Zutritt z.B. in einen Onsen erschwert oder sogar verboten sein kann. Das japanische Ministerium für Tourismus hat sich der Sache angenommen und die Betreiber der Onsen gebeten, ihre Reglementierungen zu lockern. Nun gibt es drei Arten von Onsen. Solche, die das Verbot nach wie vor aufrecht halten, solche, die ein Pflaster zum Verdecken der Tätowierung anbieten und solche, die beide Augen zudrücken.
Wer grossflächig tätowiert ist, kann im Ryokan z.B. ein Zimmer mit privatem Onsen buchen. Da bleibt man ungesehen. : )
Auf dieser Webseite sind ganz viele Tattoo-freundliche Orte in ganz Japan aufgelistet.