​Erinnerst du dich? Du hast in der heissen Quelle, im Onsen gebadet. Zurück in deinem Zimmer vermisst du noch immer dein Bett? Dein Futon wird nach dem Essen perfekt ausgerichtet auf den Tatamimatten für dich bereit liegen. Heute dreht sich alles um den Ryokan-Gaumenschmaus. Ich rate dir etwas zu essen, bevor du das Video schaust. : )  

​Vor dem Essen umziehen ist nicht nötig. Alle sitzen in der Yukata beim Essen. Ob du im einfachen Ryokan auf dem Land oder in einem Luxusresort übernachtest, beim Abend- und auch Morgenessen sind alle klosterähnlich gleich gekleidet.

Was bedeutet Yukata? Das ist eine Art Bademantel, ein Baumwollkimono, den du die ganze Zeit im Ryokan anbehältst. Sogar zum Schlafen, wenn du willst. Bitte beachte, dass du die linke Mantelseite über die Rechte schlägst, bevor du den Gürtel schnürst.

Mit deinen Suripaas (Slippers – Hausschuhe) spazierst du durch den Ryokan zum Ess-Saal oder zu deinem Privat-Esszimmer. Steht der Tisch auf Tatamimatten? Dann die Suripaas bevor du die Tatamimatten betrittst, ausziehen, gäll!

Du hast deinen Platz gefunden? Es sieht schon von weitem fantastisch aus mit all den Schüsseln und Schalen in denen das Essen wunderschön präsentiert ist. Hui und jetzt? Du fragst dich: „Ist das alles nur für mich?“ Jadu und noch viel mehr. Es ist ein Fest für alle Sinne, dieses Kaiseki-Menu, das in den Ryokans serviert wird: Knackig, knusprig, gschluddrig, weich, würzig. Fleisch, Fisch und Gemüse sind frisch, stammen aus der Region und die Gerichte wechseln je nach Saison.

In einem Töpfchen vor deiner Nase köchelt es vor sich hin. Die Minibrennpaste wird im richtigen Moment aufgeben und dein Gericht ist dampfendheiss für dich bereit zum Probieren. Was ist es denn? Vielleicht eine Muschelsuppe, ein paar Scheiben Rindfleisch mit Enokipilzen in Sojasauce geschmort oder eine Bouillon, wo du die Fischfilets daneben kurz eintauchen kannst, bevor du sie isst.

Probier auch die Sachen, die sehr suspekt aussehen, oder eine komische Konsistenz haben. Du wirst garantiert in jedem Ryokan wieder neue Geschmäcker und Kreationen entdecken.

Zum Essen gibt es allermeistens Bier oder Sake zu trinken. Psst, Sake sagen nur die AusländerInnen. Sake bedeutet Alkohol. Wenn du Reiswein bestellen möchtest, dann fragst du nach Nihonshuu (Nihonschüü). «Nihonshuu o tanomitai desu.» heisst «Ich möchte Reiswein bestellen.» Zum Anstossen sagst du «Kanpai». Falls du mit anderen JapanerInnen unterwegs bist: Alkohol schenkt man sich immer gegenseitig ein. Sobald dein Glas nur halb leer ist, wirst du es schon wieder aufgefüllt bekommen.

Puuuh, kannst du nicht mehr? Alles aufessen ist kein Muss! Für viele JapanerInnen ist das Menu auch zu viel auf einmal. Falls du eine Reisschale bekommen hast, macht es grossen Eindruck, wenn du sie bis auf das allerletzte Reiskorn ausgegessen hast. Du ehrst somit den Reisgott.

Bist du bettreif? Oder möchtest du nochmals kurz baden gehen? Dein Futon liegt so oder so schon auf den Tatamimatten für dich in deinem Zimmer bereit und lädt ein unter die Decke zu schlüpfen.

In einigen Ryokans kannst du eine Massage im eigenen Zimmer buchen. Das ist das Allerbeste, wenn du nach dem Durchgeknetet werden schon im Bett liegst und entspannt einschlafen kannst.Warst du noch nie in Japan? Dann kannst du dich jetzt schon auf das Erlebnis Ryokan und Onsen mit dem unglaublich leckeren Essen freuen. Mata ne – Bis bald!

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